Aktuelle News von der Anleihenfarce vom Anleihenmarkt: Einer der größten Anleihenmanager der Welt, Bill Gross (PIMCO), erklärt ggü. der kanadischen Financial Post den 30 Jahre dauernden Bullmarkt der Anleihen für beendet.

"It's over: Bill Gross declares the 30-year bond bull run at an end"

=> Die Hintergründe für diesen Bullenmarkt und die Zusammenhänge seines Endes mit dem aktuellen Zusammenbrechen der GoldSilberpreismanipulation erklärt er nicht. Also tun wir es eben selbst.

Für realistische und politisch unkorrekte Beobachter des Wirtschaftsgeschehens ist Bill Gross´ neue Anleihenskepsis natürlich keine große Sensation. Aus DIESEM Munde aber doch - immerhin erklärt Gross damit den Kern seines jahrzehntealten Geschäftsmodells für sich und seine Milliarden-schweren Pensionsfonds-Kunden für null und nichtig!

Gross ist auch recht eindeutig, was das aktuell laufende "QE2"-Programm bedeutet: Man beachte insbesondere die erstaunliche Wortwahl ... nicht etwa von Metaphern-reichen Schnelldenkern und -sprechern wie zB Folker Hellmeyer, Dirk Müller, Prof. Bocker oder Alex Jones, sondern ... von BILL GROSS himself (!): "Big mess", "Ponzi-Scheme", usw. Dem "Ponzi-scheme" gibt Gross sogar einen durchaus treffenden neuen Namen: "Sammy scheme" - gewidmet Uncle Sam.

"It's over: Bill Gross declares the 30-year bond bull run at an end"
Financial Post, 28.10.2010
"The Fed, in effect, is telling the markets not to worry about our fiscal deficits, it will be the buyer of first and perhaps last resort. There is no need – as with Charles Ponzi – to find an increasing amount of future gullibles ["Schlucker" - gemeint sind natürlich "weitere Bondaufkäufer" oder nach der "greater fool" Theorie: "NOCH dümmere Nachkäufer"...] , write the check themselves [= umfassende Anleihe-Monetarisierung durch die Fed]. I ask you: Has there ever been a Ponzi scheme so brazen? [= dreist] There has not. This one is so unique that it requires a new name. I call it a Sammy scheme, in honor of Uncle Sam and the politicians."

Ohne die Wörter "Gold" oder Silber" in den Mund zu nehmen, wird Gross dann sogar noch zum Goldbug:

"But either way it will likely signify the end of a great 30-year bull market in bonds and the necessity for bond managers and, yes, equity managers to adjust to a new environment."

"In jedem Fall bedeutet das neue [QE2] Umfeld das Ende eines 30-jährigen Anleihe-Bullenmarktes. Anleihemanager (und auch Aktienmanager) werden sich an ein neues Umfeld anpassen [und umorientieren] müssen."
:!:

=> Ja, wohin denn... ? ;)

Nicht angesprochen im Artikel hat Bill Gross, WARUM der 30-jährige Bullenmarkt über die noch halbwegs marktgerechte Periode bis etwa 1995 hinaus bis heute überhaupt Bestand haben konnte. Verständlich: Zum einen hätte er sich selbst als Dauerpusher der Anleihemärkte und als Greenspan- und Bernanke-Fan outen müssen, die er immer bedingungslos unterstützt hat, solange die absurde Minizins-Party und die Gelddruckorgie noch lief [denn unter anderem Namen als "QE2" läuft die Orgie seit fast 10 Jahren]. Und zum anderen hätte er die "conditio sine qua non" benennen müssen, ohne die diese Party bei massiv steigenden Gold- und Silberpreisen schon 1995 oder 2001 zu Ende gewesen wäre: Die langjährige und anhaltende Preisdrückung bei Gold und Silber!

Gross hat das nicht angesprochen, obwohl er sich seit einigen Tagen dabei sogar auf offizielle Anklagen gegen die chronischen Silber- und Golddrücker JP Morgan und HSBC hätte stützen können. Und sogar auf deren bemerkenswerte de facto Vorverurteilung durch CFTC-Commissioner Bart Chilton, welche natürlich nie ausgesprochen worden wäre, wenn die Beweise dazu der CFTC nicht längst in absolut unwiderlegbarer Form vorliegen würden. Und so müssen wir wieder mal alles selbst machen: Kommen Sie zur Internationalen Edelmetall- und Rohstoffmesse am 5./6. November in München.

Herr Gross bekommt ggf. von der Messe-Organisation noch eine Freikarte. Ich selbst und die anderen einschlägigen Referenten sowie sicher auch die GATA stellen ihm gerne ihre Vortrags-Folien zur Verfügung, damit er künftig den Zeitungen nicht nur (korrekterweise) das Ende der 30-jährigen Bondrally vermelden kann, sondern damit er auch noch hieb- und stichfest beweisen kann, dass die Goldmanipulation bzw. die Silberpreisdrückung der wichtigste Hebel zur fast 15-jährigen künstlichen Verlängerung der Bondrally gewesen sind!

Der Goldmarkt der kommenden Jahre ist der Anleihemarkt der letzten 30 Jahre. Vermutlich sogar inklusive "Blow-off"-Phase, Hype und Blasenmarkt, von dem wir aber noch weit entfernt sind. In einigen Jahren werden Notenbanker (falls es denn noch welche geben sollte) die Keynote speech auf der Messe halten. Und es wird darin um den Deckungsgrad der dann (teil)gedeckten Währungen gehen. So wie Anleihen (= Schulden) heute Geld darstellen, werden es übermorgen wieder Gold und Silber sein - jedenfalls de facto. Eine 2500 Jahre alte Historie des Warengelds bzw. des Edelmetall-gedeckten Geldes wurde seit 1971 gerade einmal für 40 Jahre unterbrochen. Es wird Zeit, dass der Weltenträger Atlas das unnatürliche Anleiheschuldgeld endlich abschüttelt. [Literatur-Puristen mögen mir die Zweckentfremdung der 50 Jahre alten Metapher von Ayn Rand verzeihen].