Meldung von eben (noch kein Link): Bloomberg sieht in den Goldkäufen der Zentralbanken einen "Kontraindikator" ... XX(

Die Goldkabale in den sog. "Research"-Thinktanks und an den Unis und in der Politik und in den Medien wird immer verzweifelter. Wie sonst könnte man sich solche Meldungen erklären:

"GOLDKÄUFE-DER-ZENTRALBANKEN-ALS-VERKAUFSSIGNAL
Die Zentralbanken stocken ihre Goldreserven auf. 429 Tonnen werden sie in diesem Jahr insgesamt zusätzlich in ihren Tresoren lagern, schätzen die Rohstoffexperten der New Yorker CPM Group. Marktbeobachter sehen das als eindeutigen Kontraindikator. Nach einer Goldrally, die seit mittlerweile neun Jahre anhalte, sei es reichlich spät, einzusteigen, findet Professor Peter Morici von der Universität Maryland, und merkt an, Notenbanken seien nicht für Spürsinn bei Investmententscheidungen bekannt. Als sie 1988 das letzte Mal ihre Bestände erhöhten, fiel der Goldpreis um 15 Prozent. (Hintergrundbericht)
"

=> Mei oh mei. Liebe Bloomberg-Redakteure - habt Ihr schon mal über folgendes nachgedacht:

I. zum CPM-Geblubber:
1. Die "Experten" von CPM können also diese Menge auf die TONNE genau "schätzen", obwohl es kaum exakte Kauf-Meldungen der Zentralbanken gibt.
2. Wenn überhaupt, dann gibt es Meldungen EINIGER ZBs - sicher nicht ALLER ZBs ...
3. Zudem nur höchst verspätete (VERKAUFSmeldungen werden dagegen von IWF und ZBs immer SEHR früh und wiederholt publiziert).
4. Außerdem wird bei allen vom IWF regulierten ZBs (also praktisch allen) nie zwischen "Gold" und "Goldforderungen" unterschieden. Das ist sogar strikt verboten. Schon von daher verbietet sich jede "physische Schätzung" von selbst...
5. Auch die weiterhin sehr realen Gold-"Verleihungen" der ZBs werden fast nie publik gemacht. Aber CPM kennt auf die Tonne genau die Menge...

=> Aaargh. :lalala: Für wie inkompetent hält die Nachrichtenagentur Bloomberg die diesen Mist lesenden Journalisten?

II. zum Geblubber des Profs Morici der Uni Maryland
1. Hat dieser neue und selbst ernannte Goldexpertenprof denn 1999/2001 zu Beginn der mittlerweile 9-jährigen Goldrally laut getrommelt und die Investoren zum großen Einstieg aufgefordert?
2. Hat er überhaupt verstanden, WARUM Gold steigt und dass solche Rallys erst enden, wenn die Ursachen (unverantwortliche Geldmengenausweitungen, unverantwortliche Verschuldungen, Systemangst) abgestellt sind?
3. Hat er im Herbst 2008 mitbekommen, wie eng es für das Finanzsystem war? Oder dringen solche News nicht in den Maryland´schen Elfenbeinturm?
4. Hat er nicht registriert, dass die asiatischen ZBs schon lange Gold einkaufen. Und die westlich-dummen nun einfach nur nachziehen bzw. mit ihren für ihre Währungen suizidalen Verkäufen aufhören?
5. Zudem ist der Verweis auf ein recht harmloses Ereignis 1988 ja nun auch abstrus. Wie wäre es mit 1999: Direkt nachdem damals Gordon Brown die berühmten 395t englischen Nationalgoldes verkauft hatte, war der Goldpreis bei 250 $/oz WIRKLICH unten und hat sich seitdem fast verfünffacht.

=> Wir rufen hiermit Bloomberg, CPM und Prof Morici zu Kontra-Kontra-Indikatoren aus.

Disclaimer: KURZfristig kann Gold immer mal fallen. Noch immer ist es technisch kurzfristig überkauft. Aber Bloomberg et al argumentieren explizit langfristig - als ob die neunjährige Rally nun plötzlich enden würde, "weil" :roll: die (westlichen) Notenbanken nun endlich aufgehört haben, Gold zu verkaufen...