Gestern schon erlebten wir eine Rarität im Mainstream: Ludwig von Mises mit einem seiner bekanntesten und wichtigsten Zitate in der WELT; noch dazu mit positivem Tenor der WELT-Redaktion und mit explizitem EURo-Rettungsbezug:

‚Es gibt keine Mittel, eine grundlegende Bereinigung nach einem durch Schulden befeuerten Boom abzuwenden. Die einzige Frage besteht darin, ob diese Bereinigung rascher vonstatten geht oder aber die Krise so lange hinausgezögert wird, bis am Ende der ganz große System-Kollaps steht, der auch die Währungsordnung mitreißt.‘ Dieses Diktum geht auf Ludwig von Mises zurück, einem der großen Nationalökonomen des vergangenen Jahrhunderts, der sich Zeit seines Lebens mit der Theorie des Geldes und dem Zusammenspiel von Mammon und Gesellschaft beschäftigt hat. Mario Draghi scheint noch keine geistige Bekanntschaft mit von Mises gemacht zu haben.“

=> Und heute nun der nächste Frontbruch im bislang unerbittlichen Euro-koste-es-was-es-wolle-Kampf der Qualitätsmedien. Lesen Sie diesen SPIEGEL-Artikel ganz. Unten ein Auszug.

=> Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder bietet der SPIEGEL hier dem tief EU-verärgerten Volk ein Ventil ; nicht zuletzt auch seinen inzwischen nicht mehr reflexartig EUrophilen linken Lesern. Oder hier wird wirklich ein medialer Schwenk eingeleitet, nach dessen Vollzug der ESM dann nicht mehr zu ratifizieren sein wird. :!: Dann nicht einmal mehr von den Hyper-Dummie-EUropäern einer neuen RotGrünen Regierung um Gabriel/Steinbrück/Trittin nach möglichen Neuwahlen! Aktuell noch unter Merkel ist dieser Artikel allerdings erst mal ein Frontalangriff gegen die unsäglichen und kriminellen Regierungs-Sprüche vom „alternativlosen Euro“, vom „Frieden nur durch den Euro“, vom „Scheitern Europas beim Scheitern des EURo“!

Zwei Möglichkeiten also. On verra – wir werden sehen. Die kommenden Wochen sind Entscheidungszeit. Die Märkte sehen den Bruch der EUR-Zone weiterhin voraus. Trotz GR-„Rettungspaket“ stehen einjährige griechische Renditen heute über 900% p.a.! Mehr als 150 Prozentpunkte höher als gestern! Die 1000% fallen in den kommenden Tagen. Und selbst die EZB-Geldbombe der 1000 Mrd an aus dem Nichts gedruckten EURos für die Banken oder auch die rabiat-offensichtlichen Drückungsversuche bei den Edelmetallpreisen oder die planwirtschaftliche Abschaffung der freien Bondmärkte werden nach dem inzwischen fast unvermeidlichen griechischen Staatsbankrott den Dominoeffekt hin zu den strukturell EURo-unfähigen PIIFS-Staaten mittelfristig nicht verhindern können. Wer weiterhin per ESM alles rettet, wird (für D) alles verlieren!

=> Leider kann man diesen ultimativen Wahnsinn der EUliten nicht ausschließen.

Falls aber die zuerst medial, dann parlamentarisch, dann ggf. verfassungsrechtlich und u.U. sogar strafrechtlich geführte ESM-Schlacht 2012 für die EUliten verloren gehen sollte und die EUliten dann nach 13 Jahren Irrweg endlich kapitulierten, könnte der post-EURopäische Wiederaufbau erheblich früher und unter besseren Voraussetzungen beginnen. Der Unterschied zwischen 1915 und 1918 war in WK I gewaltig. Versailles wäre uns erspart geblieben. Ähnlich der Unterschied 1942 versus 1945! Auch beim Euro-Krieg wird der Unterschied zwischen einem Ende 2012 oder 2015 ein ganz entscheidender sein. Auch das neue Versailles namens ESM könnte uns post Euro 2012 erspart bleiben! Man sollte auch mal aus der Geschichte lernen und verlorene Kriege rechtzeitig beenden anstatt sie noch zu totalisieren. Besonders wenn sie gegen das eigene Volk und gegen das Europa freier Nationalstaaten geführt werden.

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Volle Kraft zurück! Europa muss einen radikalen Kurswechsel vollziehen
... Die Politik setzt ihre fatale Strategie fort. Europa braucht jetzt einen radikalen Kurswechsel: Weg vom Rettungsgeschacher, zurück zu nationaler Autonomie in der Finanzpolitik und zur Vertragstreue. Der Euro ist ein Großexperiment... Entgegen manchen Erwartungen (auch denen des Autors dieser Zeilen) ... gibt leider keine Veranlassung zu erwarten, dass eine ... Annäherung in überschaubarer Zukunft erfolgen könnte.

Im Gegenteil: Die Globalisierung löst allerorten Ängste aus... Dass in einem solchen Umfeld Europas Völker bereit sein könnten, beispielsweise das Budgetrecht ihrer Parlamente an eine Brüsseler Instanz abzutreten, erscheint gänzlich unwahrscheinlich. ... Derzeit ist Euro-Europa munter dabei, politische Verantwortlichkeiten von den Nationalstaaten in ein gemeinschaftliches Irgendwo zu verschieben:

Die Schulden, die einzelne Staaten angehäuft haben, werden mit immer neuen Hilfsprogrammen vergemeinschaftet, das Haftungsprinzip wird außer Kraft gesetzt. Das empört zunehmend die Bürger in den Geberländern. ...

Mit dieser Strategie zerstören Europas Politiker, wie immer in bester Absicht, ein historisch einmaliges, kontinentales Einigungs- und Versöhnungswerk. Europa muss daher einen radikalen Kurswechsel vollziehen. Weg von dem enervierenden, sündhaft teuren Rettungsgeschacher; zurück zu den Ursprüngen des Maastrichter Vertrags, zu nationaler Autonomie in der Finanzpolitik; und zurück zur Vertragstreue. :!:

Die Mitgliedsstaaten müssen die Umschuldung in eigener Regie betreiben. ...

Der Einwand ... Bankencrash ... ist geschickt und wirkungsvoll von der Bankenlobby gespielt worden, um die Geldhäuser auf Kosten der Steuerzahler von Verlusten bei ihren Anleihebeständen frei zu halten. ...

Europa kann nicht auf Kohls Politische Union setzen. Zurück zu den Ursprüngen heißt dann auch: zurück zu den Kräften des Markts.“

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Veranstaltungshinweis der Freien Wähler: Für eine solide Europolitik!
Dienstag, 13. März, 19 Uhr, München
Mit Hans-Olaf Henkel & Hubert Aiwanger
Details unter http://www.fw-bayern.de/termine/

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Hinweis auf Anti-ESM-Aktion der ddp zum Mitmachen:
http://ddp-partei.de/der-demokrat/item/offener-brief-an-alle-bundestagsabgeordneten