Die nachfolgende Langzeit-Grafik „Dividendenerträge versus Anleihenerträge“ (EURopa) über 95 Jahre ist sehr aussagekräftig. Sie demonstriert schön die historisch einmalige Künstlichkeit des ausschließlich Zentralbank-induzierten marktfernen historischen Neulands der dauerhaften Nullzins-Politik. Und damit die fehlende Nachhaltigkeit des aktuellen Aktienbooms, der aber trotzdem noch weitergehen kann, denn die Zinsen werden von den Voodoo-Priestern à la Mario D. ja weiterhin unten gehalten – koste das Drucken was es wolle (nichts außer Strom - und genau das ist das Problem...). Hier in der Grafik wird wahlweise ein kommender Bondcrash (= Bondyield-Explosion) und/oder eine kommende Dividendenyield-Implosion (also massenhafte Dividendenstreichungen bei Aktienunternehmen) und/oder eine weitere Aktienkurs-Rally impliziert, die die Dividendenrendite dann auch wieder nach unten brächte. Diese drei Effekte oder eben eine Kombination daraus bringen die Kurve wieder in Richtung der historisch-logischen Norm bei etwa 0,8.


Quellen: MSCI, GFD, MS Research

Ein Nenner gegen null bringt eben eine Kurve Richtung unendlich. Trivial und unvermeidlich. Doch das eigentliche mathematische Wunder wird dann dieses sein: Wenn die Bondrendite schließlich auch noch unter Null fällt (viel fehlt ja nicht), dann springt die Kurve rein mathematisch von plus unendlich auf MINUS unendlich. Auch das ist empirisch nie dagewesen, und rein charttechnisch wären dann urplötzlich Dividendentitel absolut UN-interessant, denn Werte weit unter 0,8 wären ja theoretisch KAUFbereiche für BONDS und VERKAUFbereiche für Aktien. Voodoo hoch zwei also. Verwirrung ist alles im Lala-Land der Zentralbankster. Oder in der Star Trek-Sprache: „To boldly go where no man [or market] has gone before“.

Ein anderes Beispiel für solche Verwirrungstaktik der Zentralbankster ist sicher auch das gestern zur besten Sendezeit in WISO (ZDF) direkt nach der „heute“-Sendung nochmals aufgewärmte „Logo“-Kinderreporter-Video von Weidmanns lächerlichem naiv-gespieltem Auftritt im Gold-„Showroom“ der BuBa (dort liegen 2% der deutschen Goldbestände). Mehr zu diesem permanenten und penetrant-beleglosen Staatsschauspiel der Bundesbank für offenbar als sehr dumm eingeschätzte Zuseher (hier ZDF-Sklaven und Kinder) in meinem kommenden Buch zum Thema:

Noch ein weiteres Beispiel für realitätsferne Verwirrungstaktik liefert die Diskussion auf Wikipedia zum Eintrag Goldpreis: Ein Wiki-Editor (mit Rechtschreibschwäche) schreibt dort ernsthaft:

Ich habe den folgenden Abschnitt herausgenommen: ‚Ein niedriger Goldpreis wird von den Regierungen gewünscht, da dies das Vertrauen in die Papiergeldwährungen stärkt. Ein hoher Goldpreis reflektiert die Schwäche der Geldwährungen.‘ ... Die Behauptung, dass die Regierungen an niedrigen Goldpreisen interessiert wären, stammt aus dem Bereich der populären Verschwörungstheorien. … Das die Regierungen nicht an einem starken Anstieg interressiert sind,sollte auch die entwicklung nach der lehman pleite zu erkennen sein.“ [sic!]

=> Rechtschreibfehler und Satzbaufehler unverändert aus dem Wiki-Originaltext übernommen. Weder diese noch die angesichts der Belege sogar durch offizielle Fed-Stellen geradezu absurde Streichung des zitierten Abschnitts sind seit 2009 auf Wiki von irgendjemandem korrigiert worden (!). Stattdessen stehen dort nun wissenschaftlich so bedeutsame und einen ganz normalen Markt suggerierende Erkenntnisse wie im Wiki-Einleitungssatz: „Der Goldpreis entsteht durch Angebot und Nachfrage.“ Genau. Dasselbe von den Zentralbanken vöööllig unbeeinflusste Angebot und dieselbe gaaanz natürliche Nachfrage eben wie im o.g. Anleihemarkt à la EZB und Fed. Voodoo ist heute der Normalfall. Nur die Marktpuristen und Goldbug-Deppen verstehen es nicht. Das neue „Normal“ ist die obige Kurve – unendlich druckbares Papiergeld und Papiergold also. Denken wir endlich um. Wikipedia geht uns dabei voran.

Zum Thema „Verschwörungstheorien“ lesen Sie abschließend noch einen Auszug aus meinem kommenden Buch „Holt unser Gold heim - der Kampf um das deutsche Staatsgold“. Erscheint im April. Inhaltsverzeichnis und Stimmen zum Buch sowie Vorbestellungsmöglichkeiten finden Sie bereits hier (kein FB-Account erforderlich; falls Sie aber eines haben, bitte nach dem Lesen der Teaser und nach Ihrer Buchbestellung die Seite gerne auch noch „liken“) https://www.facebook.com/Holt.unser.Gold.heim.PeterBoehringer :

"Die Bundesbank selbst verhindert durch permanente Verweigerung jedes Nachweises der Richtigkeit ihrer z.T. sehr dubiosen, unglaubwürdigen, unbelegten oder gar offen erkennbar falschen Aussagen eine wirklich wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte und Gegenwart des deutschen Goldes. Die Bundesbank will mit aller Macht das absurde Prinzip etablieren, eine Prüfung der unkompromittierten Existenz der Goldbestände brauche Gründe. Und viele Medienvertreter sind darauf reingefallen: Sie verlangen von uns Skeptikern Beweise, dass etwas bei den deutschen Goldbeständen nicht stimmt. Wir sagen dazu: Keine Umkehr der Beweislast beim Volkseigentum! Das Mauern der Bundesbank begünstigt in der Folge leider auch unqualifizierte Thesen. Es ist darum nicht die Schuld seriöser Frager und Dokumentierer wie uns, wenn weltweit zum Zentralbankgold zum Teil wilde Gerüchte ins Kraut schießen. Wir stellen nur absolut angebrachte Fragen, auf die wir als Eigentümer des deutschen Staatsgoldes höchst angebrachte Antworten einfordern. Unsere Fragen sind das Selbstverständlichste der Welt. Es ist in erster Linie die z.T. groteske Art der Antwortverweigerung der Zentralbanken selbst, welche die teilweise wirklich abwegigen Halbwahrheiten und unhaltbaren Gerüchte zum Staatsgold befördert.

Wer vor diesem Hintergrund bereits unsere Fragen als „Verschwörungstheorie“ diffamiert, ist ein böswilliger Schreiber oder jemand, der einem aufgeklärten Erkenntnisgewinnungs-Prozess im Wege stehen will! … Immer mit dem durchschaubaren Ziel, schon unsere Fragen und zweifelnden Thesen als unzulässig bezeichnen zu können und sie so z.B. mit der „VT“-Waffe niederzukeulen anstatt sich inhaltlich mit ihrer Validität beschäftigen zu müssen!

Sowohl das dialektisch fragende Arbeitsprinzip der Geisteswissenschaften „These – Antithese – Synthese“ als auch sein naturwissenschaftliches Analogon der per Experiment zu testenden und dann gegebenenfalls zu falsifizierenden These sind in der Wissenschaftstheorie absolut anerkannte Methoden der Erkenntnis-gewinnung – und selbstredend kein Vorgehen von Verschwörungstheoretikern! Zweifel, Fragen und (noch) unbelegte Thesen sind zentrale Elemente in einem aufgeklärten Prozess der Erkenntnisgewinnung! Wer die VT-Keule dennoch bereits gegen Zweifler und unbequeme Fragensteller auspackt, verschwört sich selbst: gegen Sokrates, Augustinus, Descartes, Rousseau, Kant, Hegel, Popper und gegen viele andere Erkenntnistheoretiker, die alle insbesondere zweifelnde Fragen als absolut legitim, ja geradezu zwingend ansahen, um sich dem wahren Zustand der Welt (oder eben des Zentralbankgolds) zu nähern!

Ich behaupte, ob mehrere Tausend Tonnen im vom Markt angenommenen ZB-Bestand existieren oder eben nicht, würde im Markt durchaus einen großen Unterschied machen! Speziell im physisch sehr engen Goldmarkt, in dem es für institutionelle Anleger manchmal schon ab 100 oder 500 Kilogramm Gold schwierig wird, die Ware wirklich physisch und schnell zu beziehen. Vieles spricht heute für die Doppelzählungs-These. Wer solche Gedanken heute noch immer für „Verschwörungstheorien“ hält, arbeitet a-wissenschaftlich: Wenn jede heute noch nicht gerichtsfest beweisbare These schon a priori als VT abgetan werden würde, dann wäre die Menschheit niemals über antik-ptolemäische Vorstellungen à la „Die Erde ist eine Scheibe“ hinausgekommen!"