Ticker-Meldung von eben: "Griechenland plant neue Anleihe im Juni: Athen (ddp). Griechenland will nach Aussage von Finanzminister Giorgos Papakonstantinou im Juni den Markt für Staatsanleihen wieder testen. Im kommenden Monat finde wahrscheinlich die Auktion einer kurzlaufenden Schuldverschreibung statt, sagte er am Montagabend dem staatlichen Sender NET. Im Weiteren warb der griechische Finanzminister für Vertrauen der Investoren. „Auf die griechische Regierung ist uneingeschränkter Verlass, und Schuldenrestrukturierungen oder Zahlungsverzug sind absolut undenkbar, weil das ernsthafte Auswirkungen auf die Staatsbürger hätte und das Land in eine dekadenlange Rezession führen würde.

=> So weit, so logisch. Diese Ankündigung ist nur folgerichtig, denn natürlich versucht sich Griechenland nunmehr wieder selbst an der Finanzierung über den Kapitalmarkt. Warum auch nicht - bei all der Rückendeckung, die man seit dem offenen Konkurspunkt vor 4 Wochen via Bürgschaft, Garantie und Direktzahlung durch den deutschen Steuerzahler (mind. 22 Mrd. EUR), den IWF (mind. 30 Mrd. EUR), andere Euro-Länder und vor allem durch die EZB (potenziell unbegrenzt / "Koste es, was es wolle") mittlerweile bekommen hat.

=> Insofern ist auch die oben zitierte Beschwörung durch den griechischen Minister völlig überflüssig und reine Polit-Show für die Öffentlichkeit. Die möglichen Anleihekäufer scheren sich einen Dreck um diese Rhetorik. Für sie zählen nur harte Fakten - und diese sehen so aus:

Es ist bereits heute sicher, dass die Auktion im kommenden Monat ein voller Erfolg und vielfach überzeichnet sein wird! Die institutionellen Anleger werden sich um die GR-Bonds reißen, die je nach Laufzeit mit vorauss. ca. 6,5% rentieren werden und damit volle 300 Basispunkte über den deutschen Bundesanleihen. Dies bei völlig identischem Risiko, denn die Juncker´sche Schicksalsgemeinschaft und die EUropäische Haftungsunion sind ja seit drei Wochen (GR-Rettung) bzw. seit einer Woche (EU gesamt) vollzogen. Ex-Bundespräsident Köhler hat im letzten wichtigen Akt seiner Amtszeit die entsprechenden Gesetze unterzeichnet und so den Hochverrat des Bundestages und des Bundesrates ggü. dem deutschen Volk abgenickt. Dies im Falle des Gesamt-EUropäischen Rettungsschirms OHNE die noch immer beim BVerfG anhängige Einstweilige Verfügung dagegen abzuwarten, was natürlich hochgradig Verfassungs-verachtend ist. Ob er zu diesen Unterschriften per Drohung genötigt wurde, wird man vielleicht eines Tages via Memoiren eines dann 90-jährigen Köhlers erfahren. Vielleicht auch nie. Vielleicht konnte er sich nach x Jahrzehnten im Dienste der IWF-Elite auch einfach nicht mehr im Spiegel anschauen. Solche Erfahrungen haben auch schon andere Politiker gemacht, wenn sie im Alter einmal ernsthaft über die FOLGEN ihrer Taten für "ihr Volk" nachdenken konnten. Und das eben unterzeichnete Ermächtigungs-Gesetz wird GEWALTIGE Folgen haben!

Zudem wird neben EU und IWF natürlich ab sofort auch noch die EZB SELBST dafür sorgen, dass die neuen GR-Anleihen im Markt plaziert werden können. Schließlich darf und wird sie nun alles monetarisieren - zuletzt erst vorgestern Anleihen über 35 Mrd. EUR auf Büchern französischer Banken. Den dramatischen Effekt dieser Eingriffe sieht man eindrucksvoll im Chart der aktuellsten 10-jährigen griechischen Staatsanleihe. EXAKT am Tag des Monetarisierungs- und Bailout-Staatsstreichs (8. Mai) ist die Kurve des griechischen Pleitestaats wie Phoenix aus der Asche auferstanden und hält sich seitdem wieder auf unnatürlich hohem Niveau - dies praktisch allein durch permanente Eingriffe der Haupt-Käuferin bzw. -Garantin dieses Schrotts, der EZB:

Und falls die EZB NICHT DIREKT bei anstehenden GR-Auktion mitmachen sollte, wird die Auktion TROTZDEM ein Erfolg, denn die Anleihenkäufer werden sich die ggü. Bundesanleihen viel höheren Zinsen nicht entgehen lassen, denen nunmehr KEIN zusätzliches Risiko mehr gegenübersteht. Denn die EZB -und im Falle Griechenlands auch der IWF und die EUro-Länder- werden künftig ja immer parat stehen, falls einmal Zahlungsausfall drohen sollte. Dann eben "über den Sekundärmarkt", wie es immer gerne euphemistisch heißt, weil man so den offenen Bruch des noch immer gültigen Maastricht-Vertrags kaschieren zu können meint... >:XX

Somit hat nunmehr auch der EUropäische Anleihe-Markt seine Preisfindungsfunktion verloren. Im US-amerikanischen ist dies bereits seit mindestens zwei Jahren der Fall (siehe "30 Minuten bis zur Monetarisierung"); eigentlich herrscht aber schon seit über 15 Jahren ein Umfeld künstlich niedriger US-Zinsen; ermöglicht bekanntermaßen über die permanente GoldSilber-Preisdrückung. :!: Willkommen also auch EUropa in der schönen neuen Lala- und Party-Welt der Schönwetter-Planwirtschaft, in der Aktionen (Verschuldung) keine Konsequenzen mehr haben. Aber was soll man auch von einer Bevölkerung erwarten, die sich nach Ihrem eigenen Ausverkauf durch die EU schon durch einen abstrusen "Lena"-Song wieder auf pro-EUropäische Linie bringen lässt? Die Wut über Billionen-Lasten, die uns die EU-Rettungen aufbürden werden, verkaufen wir für das Linsengericht eines Sieges in einem europäisch-manipulierten SONG-Contest... Noch dazu mit einem Lied, für das man sich als Oldie-Musikfan mit Rückblick-Möglichkeit auf die goldene Musik der noch goldgedeckten Zeiten eigentlich schämen müsste. Wir sind nun trotz Billionen-Diebstahls durch die EU alle wieder EUropäer, denn "Wir sind alle gaga Lena" und "wir" haben ja mit Lena und Raab alle gewonnen - nicht wahr? XX(

Und so stehe ich mal wieder vor einem klassischen Blogger-Dilemma:

a) Sollten wir analytisch-prognostisch-realistisch bleiben und damit eben notgedrungen die absehbaren Entwicklungen in der real existierenden Planwirtschaft dokumentieren?

b) Oder sollten wir nicht doch eher appellativ-aufrüttelnd und FÜR die WAHRE Marktwirtschaft schreiben und auf ÄNDERUNGEN drängen?

=> Im Falle dieser GR-Anleihe sieht das Dilemma zwischen "Ist" und "Soll" wie folgt aus:

ad a) IST: Prognose / zu erwartende Entwicklung in der voll Zentralbank-gesteuerten, totalitären und planwirtschaftlich-sozialistischen Matrix:

- Die Griechenland-Anleihenauktion wird ein voller Erfolg.
- Der Zinssatz wird bei (lächerlich niedrigen) 6% liegen.
- Die Auktion wird mehrfach überzeichnet sein.
- Die Garantien der EU-Länder und des IWF werden offiziell-formal (noch) nicht benötigt.
- Die EZB wird nicht direkt monetarisieren müssen (so wie es übrigens bereits seit 2 Jahren die Fed ständig tut; soviel zum Thema Dollar-Qualität).
- Die EZB wird direkt nicht eingreifen (müssen) - auch nicht bei entsprechenden Auktionen Spaniens, Italiens, Englands und Frankreichs.
- Der "Markt" wird funktionieren; die Griechen können sich wieder "marktwirtschaftlich" refinanzieren.
- Alles ist gut [bis es eben eines Tages "ganz plötzlich" nicht mehr gut ist und die Spekulanten an allem Schuld...].
- Die Schönwetter-Keynesianisten in den Mainstream-Medien werden flöten: "Alles halb so wild; wir haben es Euch doch gesagt - et hät noch immer jot jegange, tätä tätä tätää"; " Völker der Welt - schaut auf diese Lena"; "Ist die Matrix das Leben nicht schön?"

ad b) SOLL: TATSÄCHLICH logische marktwirtschaftliche Entwicklung in einer normalen, ungesteuerten Welt:

- Die Griechenland-Auktion müsste ein kompletter Flop werden.
- Die GR-Zinsen müssten bei 25+% liegen ...
- ... bzw. es dürfte gar keine Verschuldung GR´s mehr in eigener Währung geben ...
- ... was es ja auch nicht zufällig seit 10 Jahren nicht mehr gibt ...
- ... siehe zur Problematik der Fremdwährungsanleihen meinen Aufsatz zum [sechsten] "Reiter der wirtschaftlichen Apokalypse".
- Ohne die Garantien der EU-Länder und des IWF wäre diese Auktion völlig undurchführbar.
- Die EZB müsste selbstredend sofort und komplett und direkt monetarisierend eingreifen ...
- ... ohne dass sie auf Dauer den Kollaps der Auktionen verhindern könnte ...
- ... ebensowenig wie die Rückkehr Griechenlands zur Drachme ...
- ... ebensowenig wie den Flop von spanisch-italienisch-britisch-französischen Anleiheauktionen.
- Der WAHRE Markt würde TATSÄCHLICH funktionieren - würde man ihn denn lassen.
- Es gäbe bereinigende Gewitter und kein Aufstauen des toxischen Wassers hinter einem unnatürlich-totalitären Staudamm namens "EU-Haftungsverbund", der eines Tages brechen und in einem gewaltigen Schwall auch die noch weniger verschuldeten Völker verseuchen und ertränken wird.
- DANN werden die Schönwetter-Keynesianisten entweder gar nicht mehr flöten; oder DANN sogar von den Vorzügen GEDECKTER Währungen schreiben. DANN, wenn es zu spät ist. :!: Dann, wenn die Matrix-Welt der berichteten Realität und die Realität wieder übereinstimmen.

Die meisten Leser werden das noch erleben - selbst wenn wir vorher noch längere totalitäre und medial komplett zensierte Zeiten durchleben werden.

"Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann."