Tauchen wir heute einmal in einen nur auf den ersten Blick unwichtigen, nickligen Kleinkrieg ein, der mir auf einer den meisten Lesern vermutlich unbekannten „liberalen“ Debattenplattform auf Facebook aufgezwungen wurde. Moderiert wird die Plattform von einem gewissen Helmut Krebs, den Sie nicht zwingend kennen müssen. Der pensionierte Hauptschullehrer Krebs fällt seit einigen Jahren durch gelungene Mises-Übersetzungen auf, was ihn offenbar schnell als Kandidat der Hayek-Gesellschaft qualifizierte – jedenfalls nach Ansicht einiger Sponsoren, die man für eine Aufnahme in die Gesellschaft benötigt. Dies alleine wäre nun keiner Rede wert, würde derselbe Helmut Krebs nicht in selbstherrlicher und definitorisch anmaßender Manier zugleich in seiner „Liberalen Debatte“ (LD) auf Facebook ein diktatorisches und intolerant-aliberales Regiment führen und sein höchst eigenes, oftmals weltfernes und pseudoliberales Weltbild nicht ständig mit der Allmacht des Forenadministrators und damit per Zwang statt per freiem Dialog durchsetzen. Mit meinem heutigen Rauswurf aus dieser FB-Gruppe hat Krebs selbst exakt jene Vorwürfe an ihn bestätigt, die ich ihm schon vor Monaten schriftlich und offenkundig prophetisch in meinem hier weiter unten veröffentlichten Ablehnungsschreiben zur Hayek-Gesellschaft gemacht hatte.

Dabei ist es keineswegs so, dass Krebs immer überwältigende Zustimmung der Gruppen-Mitglieder bekommen würde. Ganz im Gegenteil lesen die meisten Liberalen in der Gruppe -wenn überhaupt noch- oftmals nur zähneknirschend und kopfschüttelnd mit, wie ich aus Dutzenden von Zuschriften sowie aus massenhaft-einschlägiger eigener Beobachtung weiß. Wie aber forenerfahrene Leser wissen, ist Kritik an einem ideologischen und pluralitätsunfähigen Forenadmin unmöglich – da sonst sofort der Rauswurf droht, den die allermeisten nicht riskieren wollen, weil in der FB-Gruppe durchaus öfters relevante Links verbreitet werden. Und so schweigen 95+% der Karteileichen-Mitglieder seit Jahren einfach chronisch – was ein miserabler Aktivitätswert in einer Diskussionsgruppe ist.

Sie schweigen, weil sie die Breite der liberalen Ideen durch den Quellen höchst einseitig zitierenden Oberlehrer Krebs nicht angemessen vertreten sehen.
Sie schweigen auch, weil sie seine weltferne, bestmenschliche Position „Öffnet alle Grenzen, lasst aus humanitären Gründen jeden nach Deutschland! Merkel hat völlig recht.“ nicht als klassisch-liberal ansehen können. Als klug und sinnvoll ohnehin nicht.
Sie schweigen, weil sie keine Lust auf die sonst nur von Grünsozialisten geschwungene Nazikeule bei Kritik gegen diese Position haben.
Sie schweigen, weil jedem mit abweichender Meinung jederzeit seitens der Admins der „Verschwörungstheorie“-Vorwurf gemacht werden kann und auch gemacht wird.
Sie schweigen, weil Krebs und seine willfährigen Adlaten (die es in jeder Organisation gibt) trotz offenkundiger eigener Inkompetenz (etwa bzgl. der Natur des real existenten sowie des koranisch-katechetischen Islams) jeden Widerstand niederblaffen – oftmals unter absurder Berufung auf „wissenschaftliches“ Vorgehen, das von den Admins selbst nur in Form falsch angewandter „apriori“-Logik (die es in der Soziologie nicht gibt) sowie in Form von höchst selektiv und einseitig ausgesuchten und zitierten „wissenschaftlichen“ System- und Mainstream-Quellen angewandt wird.
Sie schweigen nicht zuletzt auch deshalb, weil sie schlichtweg keine Lust mehr auf eine „liberale Debatte“ haben, die inzwischen weder „plural-liberal“ noch überhaupt eine „Debatte“ ist oder sein kann. Es ist wie mit der „Federal Reserve“ – weder „federal“ noch mit „reserves“.

Überhaupt schweigen viele auch deshalb, weil in der „LD“ nur ein devoter Transatlantizismus gelebt werden darf – verbunden mit einem mystisch-verklärten „One-world“ Internationalismus – an dessen Segnungen die Mods um Krebs offenbar tatsächlich glauben – und allen Renegaten von dieser reinen (nicht liberalen!) Lehre chronisch und aggressiv pöhsen „Nationalismus“ vorwerfen. Ein bekannter und sehr engagierter, wahrer Liberaler sagte mir dazu eben: „Der Eine-Welt-Libertarismus ist der Nationalismus der Angloamerikaner, denn die One World ohne Grenzen ist, wie der Name schon sagt, selbstverständlich eine englischsprachig dominierte Welt.“ Sehr treffend – aber DIESEN Nationalismus der transatlantischen Globalisten werden die LD-Admins leider niemals als solchen erkennen.

Die wenigen, die einmal Kritik an Helmut Krebs wagten, waren einige wie immer sehr mutige und diskussionsfreudige „Anarchokapitalisten“, mit denen ich selbst schon seit Jahren manchmal monatelange Diskussionen ausgefochten habe. Helmut Krebs war dies alles zu mühsam. Mit den Scheinargumenten der „Abweichung vom Liberalismus“ und der angeblichen Pöbelei der Anarchisten schloss er mehrere Personen radikal und ohne Vorwarnung aus der Gruppe aus – die Atomwaffe des Forenadmins also. An dieser Stelle griff natürlich wie erwartet und von Krebs geplant das alte Kampfmotto des brutalen und ideologischen Revoluzzers Mao Tse-Tung „Strafe einen – erziehe hundert!“ In dieser „liberalen“ Gruppe herrscht die Pax Cancri - der Krebs´sche Drohfrieden.

Mich selbst erwischte es nun trotz gegenteiliger Beteuerungen der Admins heute. Ohne erkennbaren Anlass (Beleidigungen o.ä.) wurde auch ich gesperrt. Das ist wunderbar, denn nun habe ich endlich wieder 30 Minuten mehr Zeit am Tag – und die Gruppe ist wirklich keinesfalls bedeutend noch meinungsmachend; und die Infolinks bekommt jeder durchschnittlich informierte Netzbürger ohnehin problemlos mit. Dennoch ist der Vorgang meines Rauswurfs exemplarisch – denn er ist Teil einer Schlacht um Deutungshoheit über den wahren Liberalismus – den die scharfmachende „One World / Open Border / USA forever“ - Fraktion zunehmend verliert – und darum zu diesen radikalen Mitteln der ultima ratio greifen muss!

Im langen Schreiben an die Hayek-Gesellschaft begründete ich –aus heutiger Sicht prophetisch und mit EXAKT den nun heute zu 100% durch ihn selbst bestätigten Vorwürfen an Helmut Krebs– meine Ablehnung der Aufnahme dieser Person in die Hayek-Gesellschaft. Ich bitte alle, diesen pdf-Text von September 2015 (!), der hiermit entgegen den ursprünglichen Planungen veröffentlich ist, genau zu lesen:

Ablehnung von Helmut Krebs als Mitglied der Hayek-Gesellschaft (September 2015)

Das Schreiben ist auch generisch relevant, den es geht in diesem aktuellen Kampf nicht um die bis dato kaum relevante Person Helmut Krebs und seine Adlaten und deren heutige Retourkutsche auf mein Ablehnungs-Schreiben von September, sondern um die extrem wichtige Deutungshoheit um den Inhalt des Liberalitäts-Begriffs, der nicht transatlantisch-neoliberal-weltfern-naiv und Mainstreammedien-gläubig sein kann, sondern plural-realistisch und quellen- und medienkritisch sein muss und der ohne Kampfrhetorik und Nazikeulen auskommt. Die wichtigsten Argumente sind im pdf für zeitknappe Leser gelb hinterlegt. Auszüge:

„Letztlich wollte ich aufgrund einer ganzen Reihe doch gravierender sowohl inhaltlicher als auch prozessualer Vorfälle in der von Herrn Krebs administrierten Facebook-Gruppe „Liberale Debatte“ einen symbolischen Protestpunkt setzen. Übrigens bin ich mit den nachfolgenden Begründungspunkten keineswegs alleine – sie waren auch anderen, durchaus kompetenten und engagierten liberalen Facebook-Lesern aufgefallen und werden dort auf FB in anderen Gruppen auch durchaus thematisiert. Nicht allerdings in der „Liberalen Debatte“ selbst – denn dort führen allzu kritische (= dem Administrator inhaltlich unliebsame) Debatten durchaus schnell zu Ausschlüssen – was bereits der erste und durchaus wichtige Kritikpunkt ist. Leider wissen das nur langjährige Facebook-Mitleser – aber in der durchaus wichtigen und aktiven FB-Gruppe „LD“ gibt es eine uE in manchen Fragen zu enge Diskussionskultur – und es kam auch zu Ausschlüssen (was bedeutet, dass die betreffenden Personen nichts mehr lesen oder dort schreiben können). …
Tatsache ist, dass eine solch strenge Moderation Debatten nicht mehr „zielführend“ macht, sondern letztlich inhaltlich einengt. Dies aber nicht (wie meist behauptet) hin zu einer strikt „klassisch liberalen“ Diskussion, sondern zu einer Debatte mit ENGEN inhaltlichen Vorgaben auf diversen Gebieten (letztlich gesetzt durch Helmut Krebs), die einem wirklich freien liberalen Austausch seit 2013 nicht mehr immer gerecht geworden ist. …
Die LD hat den Eigen-Anspruch, klassisch-liberale Diskussionen sowohl zu steuern als auch inhaltlich autoritativ (= bindend) „Ergebnisse“ für alle zu dokumentieren, an die sich dann alle, die sich noch „liberal“ nennen wollen, zu halten hätten. Dieser Anspruch ist kaum zu erfüllen – weil wie wir alle wissen, ein und dieselben klassisch-liberalen Quellen von verschiedenen und allesamt kompetenten Lesern oftmals unterschiedlich ausgelegt werden und oftmals ja auch ambivalent und zT sogar sich widersprechend sind – immerhin reden wir von Schriften aus über 300 Jahren. …
RICHTIG SCHWIERIG wird es dann, wenn sich die LD (v.a. HK) aufs Banner schreibt, anhand von jahrzehntealten Mises-Zitaten die angeblichen Mises´schen Standpunkte auf HEUTIGE Weltprobleme sicher wissen zu können! Mises hatte etwa wenig zu sagen zum heutigen Asylmissbrauchs-Thema, denn eine solche ganz klar von Oben gesteuerte, massenhafte, faktisch gewaltsame aber waffenlose Invasion und eine Selbst-Aufgabe der Grenzen des eigenen Staates war schlichtweg zu seinen Lebzeiten (und noch bis 2014) praktisch nicht vorstellbar gewesen – gerade für Mises nicht, der ja selbst zu Lebzeiten mehrfach ECHTER (!) Flüchtling gewesen war. …
Ich plädiere darum dafür (auch und gerade nach den Vorkommnissen innerhalb der Hayek-Gesellschaft 2015), dass wir hier in der Gesellschaft auch weiterhin plural debattieren – pluraler als es nach Ansicht vieler etwa in der LD derzeit möglich ist. Kritik kann ich Helmut Krebs dabei auch nicht ersparen in Form des Vorwurfs, dass er bei manchen Themen CHRONISCH inkonsistent ist – insbesondere bei der innerhalb der LD EXTREMEN, ständigen und oftmals anlasslosen Verdammung Putin-Russlands bei gleichzeitigem relativen Abblocken von Kritik an den USA. …
Alle drei „Kernideen des Liberalismus“ gemäß Definition von HK sind in den USA heute aber nicht mehr oder kaum noch verwirklicht. Ganz besonders die erste, denn eine Wirtschaft mit einem zentralen planwirtschaftlichen Element (Falschgeld, v.a. der ungedeckte Fed-Dollar!) KANN per Definition keine Marktwirtschaft sein! Schon aufgrund dieser inzwischen (bei Jahr für Jahr 50%igen Schuldendeckung des US-Haushalts!!) eindeutigen und eigentlich trivialen Erkenntnis müsste es sich in einer „Liberalen Debatte“ verbieten, die USA noch als „Liberale Marktwirtschaft“ zu bezeichnen und chronisch zu verteidigen und in einen krassen Kontrast v.a. zum Putin-Russland zu setzen. Richtig wäre vielmehr, dass beide Länder nicht im Ansatz noch Marktwirtschaften im Sinne des KL sind. … Daraus folgt aber zwingend, dass der Liberale heute Äquidistanz zwischen den verschiedenen nicht-liberalen Supermächten RUS und USA halten muss! Es kann keinen Grund geben, die USA weniger kritisch als das Putin-Reich zu sehen. Kein Mises-Zitat und keine apriorisch-logische und KL-quellenorientierte Argumentation kann heute einen für uns alle zwingenden Standpunkt des KL zu diesen AKTUELLEN und weder für Mises noch für Hayek antizipierbaren Weltlage belegen oder begründen! DIES war der Hauptgrund für mein „Nein“ zur Aufnahme von Helmut Krebs. …
Das Grundsatzthema wird die Liberalen online und offline aber in jedem Fall weiter beschäftigen und begleiten.“

Der Vollständigkeit halber hier auch noch der Link zu einem in weiten Teilen verlogenen „Begründungsschreiben“ meines heutigen Rauswurfs aus der Liberalen Debatte, eingestellt durch den Co-Admin Tarrach. Ich selbst kann dort nun nicht mehr kommentieren – Sie, liebe Leser, können das uU, soweit Sie Mitglied dieser Gruppe sind. Die FB-Gruppe selbst wird nun NOCH devoter und gleichgeschalteter werden. Bereits heute sind weitere Mitglieder unter Protest ausgetreten. So werden liberale Debatten zu pseudoliberalen Spielplätzen von sich selbst überhöhenden Schulmeistern und Verwaltern. Man muss Sorge haben, dass auch dieses Forum nun eine transatlantisch-selbstreferentielle Klatschbude von aggressiven Polemikern à la Hans-Olaf Henkel werden wird. Wahrhaft Liberale haben zum Glück ganz andere Bühnen. Die Hayek-Gesellschaft etwa wird trotz des Fremdkörpers Krebs weiterhin eine solche bleiben. Freie Internet-Seiten mit sicherlich der hundertfachen Leserschaft ggü. der LD ebenfalls.