Gestern schon waren Gerüchte und Fragen aufgekommen zu einem bevorstehenden Audit des Österreichischen Nationalgolds, das nach heutigen Angaben der OeNB zu 80% bei der Bank of England gelagert sein soll [gestern in einem Bericht des Trend-Magazins unter Berufung auf dieselbe OeNB war übrigens noch von ca. 54% die Rede...]. Nun, wir hatten dabei von Anfang an erhebliche Zweifel geäußert (siehe Mailing unten).

=> Es hat nun nicht lange gedauert – und schon gibt es „Antworten“ auf unsere unten gestellte Frage nach der Form dieses Audits: Wenn man nach den Infos aus der heutigen PK der OeNB gehen will, hat das gestern erst angekündigte „Audit“ bei der Bank of England nun angeblich schon vorige Woche stattgefunden (...). Beweise oder Details gibt es wie immer -und wie von uns bereits mit 99%iger Sicherheit vermutet- KEINE! Es gibt nun lediglich eine Verlautbarung zu einem Besuch von wie immer namenlosen Experten der OeNB und von „Vertretern“ des Rechnungshofs bei der BoE - von dem etwa das „Wirtschaftsblatt“ heute berichtet:


Vergangene Woche haben Experten der Notenbank und Vertreter des Rechnungshofs die Goldreserven überprüft, vor dem Wochenende auch in London. Das Gold sei dabei gewogen und in seiner Konsistenz geprüft worden. Seinen Informationen nach kam der Rechnungshof zum Schluss, dass alles in Ordnung ist, sagte Gouverneur Nowotny.“

=> Hier wurde also wieder einmal NICHT öffentlich nachvollziehbar geprüft, gezählt, gewogen – schon gar nicht anhand öffentlich nachprüfbarerer Barrennummernlisten. Es gibt keine Fotos, keine Videos des Prüf-Vorgangs. Und kein namentlich benennbarer, haftungsfähiger, vereidigter Wirtschaftsprüfer hat einen Stempel unter einen veröffentlichten und beglaubigten Prüfbericht gesetzt. Und erst recht nicht wurden mögliche Entleihungen / Doppeleigentümerschaften der angeblich in Augenschein genommenen Barren geprüft, was nur durch Offenlegung der Barrennummern und deren Abgleich mit anderen Beständen (von ETF-Anbietern, Goldkontenanbietern, weiteren Zentralbanken, sonstigen) möglich wäre.

=> Der gesamte angebliche Prüfvorgang bei der BoE ist bzgl. Prozessablauf und bzgl. der „von NN“ angeblich festgestellten Ergebnisse intransparent, ungenügend, unglaubhaft und gemessen an Grundsätzen ordnungsgemäßer kaufmännischer Inventur ein schlechter Scherz. Es ist genau dasselbe wie seit vielen Jahren auch beim deutschen Bundesbank-Gold!

=> Auch weiterhin (und mit immer mehr Nachdruck!) muss also für Österreich ebenso wie für Deutschland unser seit Jahren bekanntes Zwischenfazit stehen bleiben:
„Nach wie vor fehlen alle Beweise für eine vollständige, ordnungsgemäße und unverliehene Existenz des deutschen und österreichischen Staatsgolds! Die Beweislast für die unkompromittierte Existenz von Staatseigentum in hoher Milliardenhöhe liegt dabei eindeutig bei BuBa und OeNB.“ :!:

Alle somit auch weiterhin absolut berechtigten Fragen tut OeNB-Präsident Raidl als „Fragen einfacher Gemüter“ ab – dabei ähnlich aggressiv und widersinnig argumentierend wie Bundesbank-Vorstand Thiele, der solche Fragen trotz völlig fehlender Beleglage seitens der BuBa gerne als „grotesk“ bezeichnet!

Vor diesem Hintergrund unterstützen auch wir die heute vom FPÖ-Abgeordneten Deimek ggü. Raidl erhobenen Aufforderungen zum Rücktritt und zur Entschuldigung! Hier die Pressemitteilung von Deimek mit zugehörigem Link:


FPÖ-Deimek zur Nationalbank: Herr Raidl, treten Sie zurück!
Wien (OTS, 27.5.2014) - Der Präsident der Oesterreichischen Nationalbank, Claus Raidl, sprach im Rahmen der Präsentation des Geschäftsberichtes der OeNB im Zusammenhang mit Fragestellungen der Goldlagerung von "einfachen Gemütern". "Ich fordere den Rücktritt des Nationalbankpräsidenten. Hier zeigt sich einmal mehr die unfassbare Abgehobenheit, mit der die Anliegen vieler Menschen dieses Landes einfach abgetan werden", kommentiert der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Gerhard Deimek.

Wie untergeordnet das Gold der Menschen dieses Landes behandelt werde zeige etwa, dass sich Ewald Nowotny und Claus Raidl zunächst einmal nicht einig waren, ob der Rechnungshof die in London gelagerten Goldbestände bereits geprüft habe. "Dem Parlament muss jetzt umgehend ein entsprechender Bericht über die Prüfung vorgelegt werden und das in unzensierter Form", spielt Deimek auf skandalöse Umstände in der Bundesrepublik Deutschland an. "Ich freue mich über den Erfolg der Initiative 'Rettet unser österreichisches Gold' und vieler Menschen dieses Landes. Die OeNB musste beginnen, ihre Karten offenzulegen", zeigt sich Deimek vorsichtig optimistisch. "Aber ich habe im Zusammenhang mit der Nationalbank bereits einige Überraschungen erlebt und die wenigsten waren erfreulich. Wir werden genau und akribisch aufarbeiten, was genau wie und von wem geprüft wurde", kündigt Deimek weitere Aktivitäten an. "Unser Ziel ist dann erreicht, wenn das Gold der OeNB zur Gänze und physisch in Österreich gelagert und diese eiserne Reserve garantiert nicht verkauft wird", gibt sich Deimek weiterhin kämpferisch.

Die Ausritte von Nationalbankpräsident Claus Raidl, der im Rahmen der Pressekonferenz Menschen, die kritische Fragen zur Goldlagerung der OeNB stellen, als "einfache Gemüter" betitelte, sind für Deimek absolut untragbar. "Ich fordere den Rücktritt von Herrn Raidl. Diese Präpotenz und herablassende Haltung gegenüber den Anliegen der Menschen disqualifiziert ihn. Herr Raidl: Entschuldigen Sie sich und treten Sie ab", schließt Deimek.



*********
Von: "Holt unser Gold heim" / PB
Gesendet: Montag, 26. Mai 2014
An: PB
Betreff: "Österreich lässt seine Goldbestände bei der Bank of England prüfen"

Kaum ist die Europa-Wahl vorbei mit einem FPÖ-Ergebnis von sehr starken 20%, scheint immerhin in Sachen Österreichisches Gold mehr Nachdruck hinter die Sache zu kommen. Siehe den Artikel unten *) unter Bezug auf einen Bericht des Magazins „Trend“. Wie schon in D wäre auch in Österreich ohne die Bürger-Initiative „Rettet unser Österreichisches Gold“ des FPÖ-Abgeordneten Deimek niemals Bewegung in diese Sache gekommen. Genau wie auch in D vor zwei Jahren nimmt sich nun der Rechnungshof Österreichs in London der nationalen Goldsache Österreichs an.

=> Mal sehen, ob der weitere Fortgang ebenso wie der bisherige in D sein wird: Bislang noch immer kein vollständiger physischer Audit durch Rechnungshöfe und Zentralbanken in Berlin, Frankfurt und Wien – obwohl medial immer wieder mal was behauptet wurde… Nach wie vor fehlen alle Beweise für eine vollständige, ordnungsgemäße und unverliehene Existenz des deutschen und österreichischen Staatsgolds!

Peter Boehringer für die Bürgerinitiative „Holt unser Gold heim“
www.gold-action.de

*) Österreich lässt Goldbestände bei der Bank of England prüfen 26. Mai 2014
Der Rechnungshof Österreichs sendet eine Abordnung zur Bank of England. Sie soll Existenz und Zustand von geschätzten 150 Tonnen [ca 54%, einen Tag später sind es dann plötzlich 80%... Anm PB] an österreichischem Währungsgold prüfen. Die bei der Bank of England gelagerten Goldreserven Österreichs sollen einer Inventur unterzogen werden. Laut Wirtschaftsmagazin Trend plant der österreichische Rechnungshof eine Delegation nach London zu schicken, um die Goldbarren vor Ort zu inspizieren… Die Entscheidung zu einer Prüfung der österreichischen Goldreserven ist letztlich die Folge des steigenden öffentlichen Drucks. Nachdem die Bundesbank im vergangenen Jahr mit ihrem Rückführungsprogramm aktiv wurde, bemühten sich auch politische Kräfte in Österreich um mehr Transparenz und einen Beweis, dass die Goldbarren im Ausland tatsächlich vorhanden sind. Unter anderem machte die FPÖ mit ihrer Initiative “Rettet unser österreichisches Gold” Stimmung.